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Wozu ein Gotek wenn man einen HxC hat? Warum nicht - schließlich sind das 2 verschiedene Konzepte, wobei mir der Gotek etwas flexibler erscheint.
Am Ende simulieren beide System die Hardware eines Floppy-Disk Laufwerks - da muss man schon andere Kriterien heranziehen, wenn es um die Unterschiede geht.
Da ist etwa die Bedienung: der HxC hat 3 Tasten, ein 16x2 Matrixdisplay und einen SD-Karten-Slot. Damit ist die Anwendung klar umrissen: Auswahl aus wenigen vorbereiteten Disketten, die dann lange benutzt werden, dazu ein stabiles Gehäuse mit weitgehend flacher Front, und einen infernalisch lauten Piezo-Lautsprecher, um auch die Stufenpresse nebenan zu übertönen. Er ist dazu der Maßstab wenn es um Floppy-Simulation geht. (... bzw. er WAR es, was die Flexibilität angeht. Hierzu gibt es unten irgendwann ein separates Kapitel zum Thema "Konfiguration".) Leider kein Open Source was den PIC angeht, der die Arbeit macht - lediglich das Konversionsprogramm ist im Sourcecode verfügbar. Der Gotek hat - in meiner Ausführung - einen Drück-Drehsteller zusätzlich zu den 2 Tasten, einen USB-Port anstelle eines SD-Kartenslots, und - das ist wichtig - ein relativ hoch auflösendes und gut ablesbares OLED-Display. Hard- und Software sind Open-Source, und ich habe eine sehr ausführliche Webseite rund um diesen Emulator gefunden (da gibt es mehr, das liegt am Open-Source/Hardware-Konzept). Naturgemäß gibt es auch weniger empfehlenswerte Nachbauten, vor allen bei den 40 Räubern. Man sollte immer darauf achten, einen aktuellen Emulator zu kaufen, auf dem explizit "Gotek" sowohl auf dem Gehäuse als auch auf der Platine steht, und der mit dem Artery AT32F435 Chip ausgestattet ist. Da ist es dann schon nicht mehr ganz so billig, aber mit den anderen Klonen hat man nur Ärger. | |||
Die Hardware | |||
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Machen wir die Kiste mal auf... viel ist ja nicht drin. Die per Kabel angebundenen Komponenten (Drück/Drehsteller oben und OLED-Display unten) sind bereits Zubehör - der Drück/Drehsteller ist in den einfachen Varianten schlicht nicht da, und statt des OLED-Displays findet sich ein dreistelliges 7-Segment-Display, das die Nummer des aktuellen Images angibt, was voraussetzt, daß alle Dateien mit entsprechend indizierten Dateinamen versehen sind. Einheitlich ist daher nur die mittlere Platine, die je nach Prozessorgeneration variiert. Das war's dann schon - interessant ist, daß die Elektronik, wenn man ihr den 3,5"-Stecker zieht, über den Shugart-Bus fremdbestromt wird und - zumindest im Leerlauf - einfach nicht abschaltet... Die Pfostenleiste hinten steuert nicht nur Drive Select 0 oder 1, man kann auch einen Summer und einen extra Taster anschließen, das Motor-On-Signal kann aktiviert werden, und für ein paar Pins habe ich keine Beschreibung gefunden... Und - Ja - richtig gelesen: DS0 und DS1 werden unterstützt, und nicht wie beim HxC DS0,1,2,3 - das kann schon mal zum KO-Kriterium werden. |
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Mimikri? | |||
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Ja, man kann aus einem Gotek einen HxC machen - interessante Idee... eigentlich. Mit FlashFloppy+ hat man - eigentlich - doch schon eine sehr universelle Lösung!? Die Entscheidung fällt dann aber doch leicht: man kann aus einem Gotek einen HxC machen, aber eine Gotek-Firmware für die HxC-Hardware gibt es nicht. Daher habe ich mich entschieden, den HxC zu lassen wie er ist, und den Gotek ebenso. Denn beide Systeme verarbeiten *.DSK und *.HFE Dateien direkt und ohne Konversion, warum also nicht 2 Varianten einsetzen? | |||
Inbetriebnahme | |||
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Mein Hauptproblem war: Wie formatiere ich einen USB-Stick mit 128GB (so einen SanDisk-Winzling hatte ich rumliegen) auf FAT32?
(Wie bei fast allen derartigen Systemen, wird eine nur mit FAT32 arbeitende Bibliothek eingesetzt - naja, wenns weiter nichts ist.) Windows 10 sieht hier keinen Anlass, mich entsprechend zu unterstützen, und irgendwelche uralten Tools wie Fat32Formatter 1.1 von TOKIWA 2012 generieren nur unlesbare oder wenig hilfreiche Fehlermeldungen. Geholfen hat dann HP USB-Disk, aber ob das von HP ist... Ich biete es hier nicht zum Download an und verlinke es auch nicht, da es eine EXE-Datei ist und somit Virenbefall nicht ausgesschlossen werden kann - sorry. Dann wurden einfach die Dateien vom Typ *.DSK und *.HFE auf den Stick kopiert und die FF.CFG Datei mit dem einzigen Eintrag "host=ti99" versehen - und los gings! Das Display sieht in natura deutlich besser aus, aber den Unterschied zum HxC, den sieht man... aber mehr als 16 Zeichen? Da hat sich einer zu weit aus dem Fenster gehängt. |
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Fazit | |||
| Ich schreibe diesen Text zu einem Zeitpunkt, wo beide Emulatoren (zuerst der HxC und dann der Gotek) gerade erst in Betrieb gegangen sind, d.h. daß konkrete Erfahrungen im regulären Betrieb noch ausstehen - daher: Stay tuned! | |||
| Kontakt: {anyname}@{use_the_url}.net |
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Letzte Aktualisierung: 2025-09-18 CW |