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Die PEB ist laut - keine Frage... aber warum genau?
Bevor man sie zerlegt (was ich hier nicht beschreibe - da gibt es viele sehr gute Anleitungen im Netz) kann man die primären Lärmquellen schon leicht erkennen: Der Lüfter, die Außenwände, die scheppern, wenn man dranklopft, und die perforierte Rückwand mit den Lüftungslöchern. Die Rückwand mit den Löchern ist tabu - irgendwo muss der Luftaustausch ja stattfinden. Der Deckel ist schwer und sowieso gedämmt - da ist nix zu holen. Fazit: Lüfter neu, und jede Menge Alubutyl (günstig und recht schnell von Alibaba, zumindest als der Versand nach Deutschland noch normal funktionierte...) ans Blech! Und die Front sollte man auch mal untersuchen - schließlich zeigt die immer zum leidgeprüften User. Na dann mal los... Ach ja: auf dieser Seite kann man alle Bilder anklicken, um sie in Originalgröße zu sehen.
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| Die Seitenwände | |
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Wenn man mit einem Fingerknöchel an die seitliche rechte oder linke Außenwand der PEB klopft, scheppert es schon deutlich. Hier ist also eine Portion Alubutyl sicher gut aufgehoben... Auf den Bildern sieht man rechts die rechte Seite der PEB, also das Floppy-Abteil. Hier kann man nach vorne und oben (wegen der Befestigungsschrauben für die Laufwerke) nichts tun, aber an der Seite und hinten durchaus, denn alles schwingt mit, wenn sich in der Box irgendwas tut. Daneben - erkennbar am Loch für den Netzschalter - die Seite mit dem Netzteil. Auch hier sind es die Gehäuseschwingungen, um die es geht. Im finalen Foto sieht man, wo überall man dieses klebrige Zeugs unterbringen kann...
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| Der Lüfter und seine (künftigen) Freunde | |
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Natürlich ist der Austausch des Lüfters die naheliegendste Lösung der Lärmproblems - aber soooo einfach ist das auch wieder nicht! Die Ingenieure von TI waren ja nicht dumm - es ging bei der Konzeption der PEB um Dauerbetriebsfestigkeit, und da spielt der Luftdurchsatz durch die einzelnen Steck-Karten eine zentrale Rolle. Und da "leise" Lüfter immer einen zum Teil massiv reduzierten Luftdurchsatz aufweisen, handelt man sich mit den beliebten "No Noise" Lüftern so einige Probleme ein, die vielleicht nicht sofort in Erscheinung treten... Dazu kommt, daß ein frei blasender Lüfter immer deutlich leiser ist, als wenn er im eingebauten Zustand gegen einen aerodynamischen Widerstand arbeiten muss. Kurz gesagt, ein Lüfter alleine macht die PEB leise, aber auch zu warm. Und da kommen seine Freunde ins Spiel... Ich habe die Idee zuerst bei Ralf Schmitz - besser bekannt als Schmitzi - in der Realisierung gesehen, aber daß es in diese Richtung gehen muss, war schon vorher theoretisch klar. An die Stelle der beiden roten Kästen kommen demnächst leise 80mm Lüfter der "No Noise" Klasse an den inneren Käfig, die in derselben Richtung wie der Lüfter im Netzteil blasen, diesen also unterstützen und nicht gegen ihn arbeiten. Damit ist dann wohl der Luftaustausch in den doch recht warm werdenden Zusatzkarten gewährleistet. (Und wenn ich doch mal was zu dem unsäglichen 9640 sagen darf: dieser geplante Brandherd in der PEB dürfte davon am meisten profitieren... so man sich denn als traditions- und qualitätsbewusster Originalist auf so ein Dingsbums einlässt)
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| Die Frontblende | |
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Das war definitiv die kniffligste Sache bei diesem Projekt. Ausreichende Flächen für das Alubutyl gibt es eigentlich nur oberhalb der Lichtführungen, der Rest wurde mit für PC-Gehäuse gedachten Dämmplatten gefüllt, bei denen eigentlich nur das schwere, bitumen-artige Trägermaterial und weniger die Schaumstoff-Lage für die Geräuschdämmung sorgt (jeder Akustiker weiß, daß Masse dasjenige ist, was den Körperschall maßgeblich dämmt). Aber wenn man das Ding schonmal so weit zerlegt hat, dann kommt auch noch etwas selbstklebende Alufolie an die Lichtführungen - dann wird's vorne heller... sie lassen sich sehr leicht ausklipsen.
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| Der innere Käfig | |
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Der Platz für die Erweiterungskarten besteht den "Scheppertest" nicht - also muss da auch Alubutyl drauf. Das Bild sollte hinreichende Anhaltspunkte geben. In meinem Fall war es noch wichtig, die später nach vorne zeigende Seite etwas in diese Richtung zu biegen, damit die unten sichtbaren Pufferscheibchen bei der Montage des Gehäuses etwas Druck auf die Frontblende ausüben, um ein Klappern zu verhindern - der durch die Erweiterungskarten erzeugte Druck reicht hier i.d.R. nicht aus. Die Extra-Lüfter wurden weiter oben ja schon besprochen.
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| Beifang | |
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Nachdem die Box komplett zerlegt war, fiel mein Blick auf das Kabel der Stromversorgung für die Floppies. Man bekommt ja recht schnell mit, daß ein Design-Kriterium bei der Konzeption der PEB definitiv KEINE Rolle gespielt hat: das Vermeiden scharfer Kanten! Und davon gibt es mindestens 2, die mehr als ärgerlich sind. Dort wo die Floppy-Versorgung aus dem Netzteil heraus geführt wird, war die Isolierung des Kabels defekt! Das wurde isoliert, und die scharfe Kante wurde entschärft. Genau dasselbe dort, wo es ins Floppy-Abteil geht, nur war dort noch keine Isolierung angefressen. Und beim Datenkabel zu den Floppies gab es auch eine scharfe Kante - Problem erkannt, Gefahr gebannt!
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| Paranoia | |
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Beim Einbau des Kartenkäfigs fiel mein Blick auf den Raum zwischen Bodenplatte und Busplatine. Moment mal - ist es da nicht etwas zu knapp mit dem Abstand zwischen Steckerpins und Befestigungspunkt? Und wenn jetzt die Erde bebt, gibt es einen Kurzen??? Naja, da war es dann ich, der die TI-Ingenieure Dummköpfe genannt hat... nach Montage diverser Kapton-Streifen war klar zu sehen, daß mich die Perspektive genarrt hatte - die Pins sind zwar nahe dran, aber weit hinter den runden Kuppeln in denen die Schrauben sitzen... grmpfff.
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